Die Sterblichkeitsrate von Corona-Patientinnen liegt bei 16 %, von Corona-Patienten bei 27 %.
Ärztlich geprüft durch das MySummer Ärztinnen-Team
Wie Frauen in der Medizin benachteiligt werden
Das Gender Health Gap
Frauen ticken anders — Frauengesundheit auch. In der Erforschung, Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten gilt aber seit Jahrzehnten der männliche Körper als Maßstab. Die Datenlücke beginnt sich zwar langsam zu schließen. Trotzdem ist es noch ein weiter Weg bis zur „medizinischen Gleichstellung“ von Frauen und Männern.
Was ist das Gender Health Gap?
Das Gender Health Gap beschreibt ein Ungleichgewicht in der medizinischen Behandlung von Frauen gegenüber Männern. Ob Forschung, Arzneimittel oder Tumorerkennung: In den letzten Jahrzehnten wurden häufig nur die Erfahrungen männlicher Patienten berücksichtigt. Die Konsequenz daraus? Behandlungsmethoden und Medikamente wurden und werden nach wie vor auf Basis der Bedürfnisse männlicher Patienten abgestimmt.
Warum ist das Gender Health Gap problematisch?
Viele Krankheiten äußern sich bei Frauen anders als bei Männern (z. B. Herzinfarkt) und werden so später, zu spät oder gar nicht erkannt.
Wie zeigt sich der Gender-Health-Gap?
Autoimmunkrankheiten betreffen etwa 8 % der Weltbevölkerung, aber 78 % der Betroffenen sind Frauen.
Bei Frauen ist die Wahrscheinlichkeit, an rheumatoider Arthritis zu erkranken, dreimal so hoch wie bei Männern, und die Wahrscheinlichkeit, an Multipler Sklerose zu erkranken, viermal so hoch.
Zwei Drittel der an Alzheimer erkrankten Personen sind Frauen.
Frauen sind mindestens doppelt so häufig von chronischen Schmerz-zuständen wie Fibromyalgie, chronischem Müdigkeitssyndrom und chronischer Borreliose betroffen.
Hier liegen Frauen von Natur aus im Vorteil
Frauen haben mit 83,6 Jahren eine höhere Lebenserwartung als Männer, die im Schnitt 78,9 Jahre leben.
Frauen neigen zu geringerem Risikoverhalten, rauchen und trinken weniger Alkohol als Männer (Frauen 20 %, Männer 26 %).
Frauen gehen häufiger zum Arzt als Männer. Frauen geht es dabei vermutlich eher um Wohlbefinden, wobei Männer tendenziell erst zum Arzt gehen, wenn etwas nicht mehr funktioniert.
Frauen sind aufgrund ihrer Anatomie einem höheren Risiko ausgesetzt, sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten zu infizieren. So liegt das Ansteckungsrisiko bei Gonorrhoe bei Frauen mit 60 – 90 % sehr hoch und liegt bei Männern nur bei 20 – 30 %.
Frauen gehen regelmäßiger zur Vorsorge (63 % der Frauen vs. 56 % der Männer).
Frauen leiden 2x häufiger an Depressionen und mentalem Stress; außerdem begehen sie mehr Suizidversuche. Die Dunkelziffer der männlichen Depressionsfälle ist dabei vermutlich um ein Vielfaches höher als bekannt. Männer begehen nämlich häufiger tatsächlichen Suizid.
Medikamente wirken bei Frauen oft anders als bei Männern. Nicht nur bauen Männer die Wirkstoffe schneller in der Leber ab. Der Weg einer Tablette durch Magen und Darm dauert bei Frauen etwa doppelt so lange wie beim Mann. Bei manchen Medikamenten ist es daher sinnvoll, die Dosierung individuell anzupassen.
Männer leiden zwar 2x häufiger an kardiovaskulären Erkrankungen wie akutem Herzinfarkt, haben langfristig aber scheinbar bessere Überlebenschancen: Frauen kommen mit einem Herzinfarkt im Schnitt zwei Stunden später als Männer in die Notaufnahme. Ein Herzinfarkt wird bei Frauen häufiger nicht erkannt, da sich die Symptome oft anders äußern als bei Männern.
Frauen haben zwei X-Chromosome und leiden dadurch seltener als Männer (mit einem X- und Y-Chromosom ausgestattet) an chromosomalen und anderen genetischen Krankheiten. Mit dem zweiten X-Chromosom können Frauen einige Defizite ausgleichen.
Während Frauen Fett eher unter der Haut (subkutan) speichern, passiert das bei Männern vermehrt in der Nähe der Organe (viszeral). Obwohl Frauen (unabhängig davon, ob sie adipös sind oder nicht) einen höheren Körperfettanteil besitzen als Männer, sind Männer fast doppelt so häufig vom metabolischen Syndrom (Zucker- und Fettstoffwechselstörung sowie Bluthochdruck) betroffen.
Gendergerechte und vor allem genderspezifische Versorgungs- und Informationsangebote sind von immenser Bedeutung – nicht zuletzt aus präventiven Gründen. Innerhalb der letzten Jahre gewann das Thema an Relevanz und erfährt zunehmend öffentliche wie auch gesundheitspolitische Aufmerksamkeit. Innovative Industrien wie die Healthtech-Branche sind dem regulären Gesundheitswesen in dieser Hinsicht einen klaren Schritt voraus und bieten bereits jetzt bedürfnisgerechte Behandlungsangebote für Frauengesundheit.
Wellster Healthtech richtet sich mit der medizinischen Plattform MySummer ausschließlich an Frauen. Hier erhältst Du digitalen Zugang zu medizinischen Leistungen rund um Frauengesundheit — schnell, einfach, diskret und bequem von zu Hause. Bestell Deine Verhütung oder dringend benötigte Medikamente in weniger als 2 Stunden, lass Dich von unseren Fachärztinnen online beraten oder hol Dir akute Hilfe mit unseren Online-Kursen auf Rezept. Das männliche Pendant ist GoSpring. Die Plattform wendet sich exklusiv an Männer und schafft durch diskrete Informationsangebote, digitale Gesundheitsanwendungen sowie telemedizinische Versorgung einen sicheren Ort für Themen, die bei vielen Schamgefühle auslösen und vielen Betroffenen den Zugang zu einer medizinischen Behandlung erschweren. Von Aufklärung über Konsultation, digitalen Gesundheitsanwendungen, der Ausstellung von Rezepten bis hin zur Nachsorge wird bei uns jede und jeder rundum versorgt – mit großer medizinischer Expertise. Sollten wir einmal nicht digital weiterhelfen können, verweisen wir selbstverständlich an ambulantes Medizin-Fachpersonal.
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