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Blasenentzündung mit Blut im Urin – das kannst Du tun

Eine Blasenentzündung kann jeden treffen. Frauen sind jedoch wesentlich anfälliger für die Erkrankung, da bei ihnen beispielsweise der Harnröhren- und der Darmausgang näher zusammenliegen als bei Männern. Bakterien aus dem Darm haben dadurch leichtes Spiel und können eine Entzündung auslösen. Diese kennzeichnet sich durch häufigen Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen. In manchen Fällen ist bei einer Blasenentzündung ebenso Blut im Urin zu finden.

In diesem Artikel erfährst Du, was eine Blasenentzündung ist, wodurch sich der Urin rosa oder rot verfärben kann und wann Du einen Arzt aufsuchen solltest, um die Erkrankung zu behandeln.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Hast Du eine Blasenentzündung und gleichzeitig Blut im Urin, solltest Du einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen. 
  • Die Ursache kann entzündetes Gewebe der Harnblase sein.  
  • Die medizinische Fachkraft entscheidet darüber, ob eine Behandlung mit Antibiotika sinnvoll ist.

Was ist eine Blasenentzündung?

Bei einer Blasenentzündung (Zystitis) ist die Blasenschleimhaut oder die gesamte Blasenwand entzündet. Dabei ist in vielen Fällen nicht nur der genannte Bereich betroffen, sondern auch die Harnröhre. Aus diesem Grund sprechen Ärzte bei einer Blasenentzündung allgemein von einer Harnwegsinfektion. In einigen Fällen breitet sich die Infektion auf die Harnleiter und Nieren aus, was zum Beispiel zu einer schmerzhaften Nierenbeckenentzündung führt.

Eine Blasenentzündung ist typischerweise mit häufigem und schmerzhaftem Wasserlassen verbunden. Es kann auch Blut im Urin auftreten oder zu krampfartigen Schmerzen in der Blasengegend kommen.

Frauen sind wesentlich häufiger von Blasenentzündungen betroffen als Männer. Dies liegt daran, dass die weibliche Harnröhre nur wenige Zentimeter lang ist. Die Erreger gelangen somit auf kürzestem Wege in die Blase. Außerdem liegt die Öffnung der Harnröhre bei der Frau näher an der Analregion. Bestimmte Darmbakterien gehören zu den häufigsten Auslösern einer Blasenentzündung.[1]

Blasenentzündung mit Blut im Urin

Vorweg: Roter Urin heißt nicht zwangsläufig, dass sich Blut darin befindet. Ist der Urin rötlich verfärbt, kann das auch harmlose Auslöser haben. Bestimmte Lebensmittel beziehungsweise deren Nährstoffe können dafür verantwortlich sein. Brombeeren, Heidelbeeren oder Aronia enthalten beispielsweise den Pflanzenfarbstoff Anthocyane. Betain, enthalten in Rote Bete, kann ebenfalls zu einer roten oder rosafarbenen Urin-Farbe führen. Zu viel Eisen kann den Urin rotbraun bis schwarz färben.[2]

Wenn Du beim Wasserlassen eine Verfärbung des Urins beobachtet hast, muss dies also nicht zwingend Blut sein, sondern kann durch Lebensmittel ausgelöst worden sein. Auch während der Monatsblutung kann es zu Blutbeimengungen im Urin kommen oder Medikamente können die Verfärbung verursachen.

Sind allerdings vermehrt rote Blutkörperchen im Urin vorhanden, spricht man von Hämaturie. Um eine hämorrhagische Zystitis (Sonderform der Blasenentzündung) handelt es sich sehr wahrscheinlich, wenn neben einer rötlichen Verfärbung des Urins noch weitere Symptome auftauchen, wie z. B.:

  • Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen
  • Erschwertes Wasserlassen
  • Häufiger Harndrang, bei dem jedoch nur wenig Urin austritt
  • Vermehrter nächtlicher Harndrang, 
  • Krampfartiges, schmerzhaftes Zusammenziehen der Blase mit starkem Harndrang 
  • Schmerzen in der Blasengegend

Hierbei kommt es zu größeren Blutbeimengungen im Urin. Die Ursache für Blut im Urin bei einer Blasenentzündung liegt an Veränderungen des Gewebes. Das entzündete Gewebe ist typischerweise stärker durchblutet und zusätzlich geschwollen. Je stärker die Schleimhaut der Blase durch die Entzündung geschädigt ist, desto eher kann sie bluten.

Auslöser sind häufig Viren oder sogenannte Enterobacter, eine Gattung verschiedener Darmbakterien. Diese gelangen häufig durch eine falsche Abwischtechnik, mangelnde Hygiene oder Geschlechtsverkehr in die Blase.

Bei einer Blasenentzündung mit Blut im Urin kann dieser unterschiedliche Ausprägungen haben: von fleischfarben, rosa bis hin zu hellrot, mit oder ohne Gewebestücke.

Blasenentzündung mit und ohne sichtbares Blut im Urin 

Bei einer Blasenentzündung mit Blut im Urin unterscheidet man zwischen sichtbarem Blut (Makrohämaturie) und mit bloßem Auge nicht sichtbarem Blut (Mikrohämaturie). Bei rosa oder rotem Urin ist eine große Anzahl an roten Blutkörperchen enthalten. Ist deren Konzentration gering, weist der Urin keine Verfärbung auf, es befindet sich jedoch trotzdem Blut darin. Durch einen Abstrich Deines Urins im Labor kann die Blutkonzentration festgestellt und dementsprechend gehandelt werden.[1,4]

Blasenentzündung mit Blut im Urin: Wann ist ein Arztbesuch notwendig?

Bei Verdacht auf Blut im Urin solltest Du immer einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen, auch wenn keine weiteren Symptome oder Schmerzen auftreten. Dabei kann der Urin auch nur leicht rosa verfärbt sein. Dein Arzt wird durch entsprechende Untersuchungen ernstzunehmende Krankheiten ausschließen.

Wenn Du Blut im Urin sowie weitere Anzeichen einer Blasenentzündung feststellst, wie Schmerzen im Unterbauch, Brennen beim Wasserlassen, vermehrter oder verminderter Harndrang, weniger oder mehr Urin als gewöhnlich, solltest Du ebenfalls eine Ärztin / einen Arzt aufsuchen. Eine schwere Blasenentzündung kann zu Komplikationen wie einer Nierenentzündung führen und sollte deshalb ärztlich behandelt werden.

Bei Fieber und weiteren Symptomen einer Blasenentzündung, auch wenn diese nur leicht ausgeprägt sind, solltest Du Dich ebenfalls zeitnah behandeln lassen, da dies ein Zeichen dafür sein kann, dass die Infektion aufgestiegen ist und nun auch die Nieren befällt.

Schwangere sollten bei Verdacht auf eine Entzündung der Blase immer einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen. Unabhängig davon, ob sich Blut im Urin befindet oder nicht. Steigen die Bakterien in das Nierenbecken auf, können sie eine Gefahr für das heranwachsende Kind darstellen.[3,4]

Blasenentzündung mit Blut: Diagnose und Behandlung

Zur Diagnose stellt die Ärztin / der Arzt Dir in einem Anamnese-Gespräch zunächst Fragen zu Deinen Beschwerden. In der Regel wird er Dich danach bitten, in einen Becher zu urinieren, um Deinen Urin zu untersuchen. In manchen Fällen erfolgt auch eine körperliche Untersuchung.

Der Urin wird mit einem Teststreifen untersucht. Ein Farbumschlag zeigt an, ob bestimmte Substanzen im Urin vorhanden sind, die auf eine Blasenentzündung hindeuten:

  • Weiße Blutkörperchen (Leukozyten): Zeigen eine entzündliche Reaktion an.

  • Nitrit: Dies ist ein Stoffwechselprodukt von Bakterien. Es wird normalerweise nicht im Urin gefunden. Sein Vorkommen deutet darauf hin, dass sich Keime in den Harnwegen befinden.

Bei deutlichen Symptomen und einem unkomplizierten Harnwegsinfekt reicht der Teststreifen aus, um eine Blasenentzündung festzustellen und eine Therapie mit Antibiotika oder Antimykotika einzuleiten. In speziellen Fällen, zum Beispiel, wenn eine Harnröhrenverengung, eine Abwehrschwäche oder eine Blasenfunktionsstörung vorliegen, muss der Urin im Labor untersucht werden. Dort wird festgestellt, wie viele und welche Bakterien dieser enthält.

Bei starken Schmerzen durch den Harnwegsinfekt können zusätzlich krampflösende Medikamente wie Butylscopolamin helfen. Dieses entspannt die Blasenmuskulatur.

Behandlung mit Antibiotika

Handelt es sich um eine bakterielle Blasenentzündung, werden häufig Antibiotika verschrieben. Diese bekämpfen schnell und effektiv die Symptome. Welches Präparat geeignet ist, hängt von der Art der Infektion ab. Gängige Wirkstoffe sind zum Beispiel Fosfomycin oder Nitrofurantoin. Die Tabletten werden zwischen drei und zehn Tage eingenommen. Es gibt aber auch Präparate, bei denen eine Einzeldosis ausreicht.

Das Medikament sollte so lange eingenommen werden, wie vom Arzt verordnet. Wird die Einnahme zu früh beendet, kann die Infektion erneut auftreten. Bereits nach einem Tag der Therapie mit Antibiotika bessern sich meist die Beschwerden. Nach wenigen Tagen ist die Blasenentzündung in den meisten Fällen überwunden.

Behandlung mit Antimykotika

In seltenen Fällen sind Pilze der Auslöser für eine Blasenentzündung. Statt Antibiotika werden dann Antimykotika (antimykotische Mittel) verschrieben.

Hausmittel bei Blasenentzündung mit Blut im Urin 

Eine Blasenentzündung, die mit Blut im Urin einhergeht, sollte nicht ohne Antibiotika behandelt werden. Auch Schwangere sollten unbedingt geeignete Antibiotika zur Behandlung einnehmen, um ihr ungeborenes Kind nicht zu gefährden.

Handelt es sich um eine Blasenentzündung mit milden Symptomen, ist das beste Hausmittel bei einer Blasenentzündung mindestens zwei bis drei Liter pro Tag zu trinken, sofern aus gesundheitlichen Gründen nichts dagegen spricht. Die Blase sollte dementsprechend häufig entleert werden. Die Keime werden so schnellstmöglich ausgespült und deren Vermehrung verhindert.

Gut geeignet sind Nieren- und Blasentees, die es zum Beispiel in der Apotheke oder in der Drogerie zu kaufen gibt. Sie enthalten unter anderem Bärentraubenblätter. Diesen wird eine antibakterielle Wirkung nachgesagt. Cranberry-Saft wirkt harntreibend und hilft, die Bakterien schnell auszuscheiden.

Auch eine Wärmflasche, ein Kirschkernkissen oder feuchtwarme Auflagen im Blasenbereich können die Beschwerden lindern. Sie entspannen die glatte Muskulatur der Blase und mildern so die Schmerzen.[4,5]

Zusammenfassung

Eine Blasenentzündung wird in den meisten Fällen durch Bakterien ausgelöst und ist eine meist harmlose Infektion der Blase. Unbehandelt können die Erreger jedoch hochsteigen und das Nierenbecken oder die Harnleiter befallen und dort weitere Entzündungen verursachen. Blut im Urin, ausgelöst durch eine Blasenentzündung, bedeutet zunächst nur, dass die Bakterien die Schleimhaut der Blase angegriffen haben. Dadurch ist das Gewebe stärker durchblutet und geschwollen – Blutungen sind die Folge.

Da Blutbeimengungen in Kombination mit einer Entzündung der Blase darauf hindeuten, dass es sich um eine schwere Infektion handelt, sollte in jedem Fall ein Arzt / eine Ärztin aufgesucht werden. Je nach Auslöser erfolgt dann eine Behandlung mit Antibiotika oder Antimykotika. Einfache Mittel wie zwei bis drei Liter täglich trinken sowie ein regelmäßiges Entleeren der Blase helfen dabei, die Entzündung schneller zu überwinden. Außerdem kannst Du so zukünftigen Blasenentzündungen vorbeugen.

Häufige Fragen

Was tun bei Blasenentzündung mit Blut im Urin?

Warum Blut im Urin bei Blasenentzündung?

Ist es normal, bei Blasenentzündung zu bluten?

Wie lange dauert eine blutige Blasenentzündung?

Ist Blut im Urin ein Notfall?

Quellenangaben

Links