Die Krankheit verschlimmert sich.
Ärztlich geprüft durch das MySummer Ärztinnen-Team
Durchbruch in der Endometriose-Forschung?
Endometriose ist eine weitverbreitete Krankheit: allein in Deutschland gibt es etwa 40.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Weil zu wenig aufgeklärt und dazu geforscht wird, ist über die Erkrankung aber bisher wenig bekannt.
Einer australischen Forschungsgruppe gelang es nun, Erkenntnisse zu gewinnen, die die Therapie von Endometriose verbessern könnte. Wir haben die wichtigsten Infos für euch.
Worum geht’s?
Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter betrifft. Dabei sammeln sich Gebärmutterschleimhautzellen außerhalb der Gebärmutterhöhle an und verursachen durch Verwachsungen in vielen Fällen zyklusabhängige Schmerzen.
Vor allem vor der Periode kommt es zu Beschwerden. Diese können aber, wenn die Krankheit stärker ausgeprägt ist, auch dauerhaft auftreten. Zudem sind Schmerzen beim Wasserlassen sowie beim penetrativen Geschlechtsverkehr möglich.
Obwohl Endometriose zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen zählt, ist darüber bisher nur wenig bekannt — vor allem nicht, was die Ursachen sind. **Auch die Therapiemöglichkeiten sind aktuell begrenzt. **
Dazu kommt, dass Endometriose meist nicht richtig diagnostiziert wird. Die möglichen Folgen:
Der Leidensdruck der Betroffenen wird größer.
Eine Operation (mit all ihren Folgen) kann häufig nicht vermieden werden.
Was wollten die Forscher:innen herausfinden?
Als 1. Team weltweit ist es Forscher:innen des Royal Hospital for Women in Sydney (Australien) gelungen, erfolgreich Zellen von allen 30 bekannten Endometriosearten im Labor zu züchten.
So wurden die Zellen gewonnen
Die Zellen stammen von Frauen mit diagnostizierter Endometriose, die sich einer Operation zur Behandlung der Erkrankung unterziehen mussten.
Während der Operation wurden die Zellen entnommen und im Anschluss im Labor vermehrt.
Dabei hilft der Forschungserfolg
Die neuen Erkenntnisse unterstützen dabei, Endometriose besser und genauer zu diagnostizieren. Das wiederum ermöglicht eine frühzeitige Behandlung und verhindert das weitere Fortschreiten der Krankheit. Mit den gezüchteten Zellen kann nun besser erforscht werden, welche Medikamente bei welchen Endometriosearten wie wirken.
Die potenziellen Vorteile:
Neue und alte Medikamente können besser geprüft, entwickelt und zielgerichteter eingesetzt werden.
Erfolglose Therapieversuche werden vermieden.
Eine schnellere Behandlung ist möglich.
Kritik
Der Versuch, die Zellen zu züchten war zwar erfolgreich und lässt hoffen. Allerdings wurden **noch keine Studien durchgeführt. **
Sprich: es konnte noch nicht nachgewiesen werden, dass Endometriose mithilfe dieses Ansatzes tatsächlich zielgerichteter diagnostiziert und behandelt werden kann.
Fazit
Die Forscher:innen des Royal Hospital for Women haben einen bemerkenswerten Fortschritt in der Endometriose-Forschung erzielt. Die Ergebnisse können dazu führen, dass die verschiedenen Arten von Endometriose zukünftig gezielter und effektiver behandelt werden.
ABER: Noch gibt es keine entsprechenden Studien. Daher heißt es, gespannt bleiben, wie es weitergeht. Wir halten euch auf dem Laufenden.
Quellenangaben
Links