Verhütungsring
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Im Fachjargon ist die Hormonspirale auch unter dem Terminus Intrauterin-System bekannt. Die Bezeichnung leitet sich von den lateinischen Begriffen „intra“, zu Deutsch „innerhalb“ und „Uterus“, zu Deutsch „Gebärmutter“ ab. Das hormonelle Kontrazeptivum schüttet in regelmäßigen Abständen geringste Mengen Gestagen in der Gebärmutter aus. Es gibt verschieden große Hormonspiralen mit unterschiedlicher Hormondosis, die aus einem T-förmigen Kunststoffstäbchen bestehen. Aufgrund der enthaltenen Hormone ist das Präparat verschreibungspflichtig.
Die Hormonspirale wird von Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt in Deine Gebärmutter eingesetzt. Die regelmäßige Hormonabgabe in der Gebärmutter verhindert, dass Du ungewollt schwanger wirst. Optisch gleicht die Hormonspirale der hormonfreien Kupferspirale, die im Fachjargon auch als Intrauterinpessar (IUP) bekannt ist. Beide Kontrazeptiva unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Wirkungsweise.
Der T-förmige Kunststoffkörper ist mit einem Hormondepot ausgestattet, welches das Gelbkörperhormon Levonorgestrel in die Gebärmutterschleimhaut abgibt. Die Hormone bewirken, dass sich der Gebärmutterhalsschleim verdickt sowie die Gebärmutterschleimhaut abbaut. Auf diese Weise können Spermien die Gebärmutterwand schwer durchdringen und werden in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Selbst wenn eine Eizelle befruchtet wurde, kann sie sich durch den verminderten Aufbau der Gebärmutterschleimhaut nicht einnisten.
Da die Hormondosis im Gegensatz zu den Kombinationspillen vor allem lokal wirkt, gelangt nur eine geringe Menge in den Körper. Der Eisprung findet deshalb trotzdem statt, lediglich die Hormonproduktion der Eierstöcke wird verändert.
Je nach Produkt kann die Spirale zwischen drei und fünf Jahren in der Gebärmutter verbleiben. Ab Tag eins besteht ein hoher Empfängnisschutz.
Bevor die Hormonspirale in Deine Gebärmutter eingesetzt werden kann, muss Deine Frauenärztin oder Dein Frauenarzt bei einer gynäkologischen Untersuchung die passende Größe und Form für Deine Gebärmutter bestimmen. Dabei wird auch ausgeschlossen, ob eine Entzündung vorliegt, welche gegen das Einsetzen der Spirale spricht. Zur Wahl stehen Spiralen mit unterschiedlicher Hormondosis.
Mittels eines dünnen Röhrchens wird die Verhütungsspirale durch die Scheide eingeführt und schließlich in der Gebärmutter eingesetzt. Der geeignetste Zeitpunkt für diese Maßnahme ist gegen Ende Deiner Periode, wenn der Gebärmutterhals weit geöffnet und das Einsetzen weniger schmerzhaft ist. Auch das Risiko einer unbemerkten Schwangerschaft kann in dieser Zeit auf ein Minimum begrenzt werden. Lässt Du die Spirale zwischen dem ersten und siebten Zyklustag einsetzen, ist vollständiger Empfängnisschutz gegeben. Für den Fall, dass das Kontrazeptivum nicht in dieser Zeit eingelegt wird, solltest Du sieben Tage lang zusätzlich hormonfrei verhüten.
Das Einsetzen kann schmerzhaft sein, weshalb auf Wunsch die Einnahme eines Schmerzmittels oder alternativ eine örtliche Betäubung möglich ist. Viele Gynäkologinnen und Gynäkologen verordnen ein Medikament zur Öffnung des Gebärmutterhalses, um die Einlage zu erleichtern. Es dient nicht dem Zwecke der Schmerzlinderung, sondern kann in einigen Fällen selbst Unterleibsschmerzen verursachen. Nach der Einlage sind Schmerzen völlig normal. Diese klingen meist nach kurzer Zeit wieder ab. Bei bestehenden Schmerzen solltest Du Dich dringend an Deine Frauenärztin oder Deinen Frauenarzt wenden.
Per Ultraschall wird nach der Einlage überprüft, ob die Hormonspirale korrekt sitzt. Eine solche Untersuchung ist in regelmäßigen Abständen notwendig. Indem Du den Rückholfaden tastest, kannst Du auch selbst den Sitz überprüfen. Dieser Faden dient nach drei bis fünf Jahren dazu, die Spirale leichter zu entfernen.
Die Hormonspirale ist ein sehr sicheres Verhütungsmittel mit einem Pearl-Index zwischen 0,16 und 0,33. Es können keine Einnahmefehler wie bei der Pille passieren. Lediglich das potenzielle Verrutschen oder eine mögliche Ausstoßung der Spirale führen zu einer Versagerrate von bis zu 0,5 %. Vor allem für Frauen, die keine Östrogene vertragen und langfristig verhüten möchten, ist die Verhütungsmethode eine gute Wahl.
Alle hormonellen Verhütungsmethoden können auch Nebenwirkungen verursachen. Diese sind je nach Frau verschieden stark ausgeprägt und treten in unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit auf. Neben den gelisteten Nachteilen, die der Tabelle zu entnehmen sind, gibt es eine Vielzahl an Vorteilen, welche die Verhütung mit der Hormonspirale mit sich bringt.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Hohe Sicherheit | Kann ungünstig für Haut und Haar sein |
Spontaner Sex jederzeit möglich | Nicht geeignet bei Gebärmutterveränderungen |
Schwache oder ausbleibende Blutungen mit geringeren Menstruationsbeschwerden | Unregelmäßige und langanhaltende Blutungen |
Keine Anwendungsfehler | Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten |
Erbrechen und Durchfall beeinflussen nicht die Wirksamkeit | Leicht erhöhtes Brustkrebsrisiko |
Sehr verträglich | Verrutschen oder Ausstoßung der Spirale möglich |
Lokale Wirkung der Hormone in der Gebärmutter (niedrige Hormondosis) | Verletzungen der Gebärmutterwand sind möglich (vor allem nach einer Entbindung) |
Nicht spürbar | Erhöhtes Risiko für Gebärmutter- und Eileiterinfektionen in den ersten Wochen |
Schnelle Schwangerschaft nach dem Absetzen möglich | Hormonelle Nebenwirkungen wie Brustspannen, Stimmungsschwankungen, Gewichtsveränderungen, Kopfschmerzen, Libidoverlust und Akne vor allem in den ersten sechs Monaten |
Dank Gestagenen auch bei Östrogen-Unverträglichkeit geeignet | Erhöhtes Risiko für Eileiterschwangerschaften |
Kein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Thrombose | |
Während der Stillzeit anwendbar | |
Die Verhütung ist für die nächsten Jahre gesichert |
Ein Intrauterin-System kostet zwischen 250 und 400 € und schließt sowohl die vorherige Beratung und Untersuchung als auch das Einsetzen mit ein. Frauen, die sich überlegen, dieses Verhütungsmittel statt der Pille zu wählen, sollten sich über die Kosten der Langzeitverhütung bewusst sein. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die erste Lagekontrolle nach der Einlage. Jede weitere sonografische Untersuchung ist keine Kassenleistung.
Die Hormonspirale eignet sich vor allem für Frauen, die (noch) keine Kinder möchten oder mit der Familienplanung bereits abgeschlossen haben, da sie als Langzeitverhütung für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren vorgesehen ist. Ebenso kommt das Intrauterin-System für Dich infrage, wenn Du keine Östrogene verträgst. Die Hormonspirale ist während der Stillzeit völlig unbedenklich für das Kind. Zudem sind keine Anwendungsfehler möglich. Wie bei allen hormonellen Verhütungsmitteln ist mit Nebenwirkungen zu rechnen.
Was sind die Nachteile der Hormonspirale?
Was ist besser, Pille oder Hormonspirale?
Für wen eignet sich die Hormonspirale?
Was ist besser, Kupfer- oder Hormonspirale?
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