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Notfallverhütung: Pille danach oder Spirale danach

Verhütung falsch angewendet oder komplett vergessen? Verhütungspannen wie diese sind der Grund für den Einsatz einer Notfallverhütung. Sie verhindert im Regelfall selbst nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft zuverlässig. Bei Notfallverhütung denken die meisten an die Pille danach. Dabei gibt es noch Alternativen, wie etwa kupferbasierte Methoden, wie z. B. die Spirale danach, wenn Du nicht schwanger werden willst. Bitte beachte: Sowohl die Pille danach als auch die Spirale danach schützen nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Rahmen der Notfallverhütung können die Pille danach sowie kupferbasierte Methoden wie die Spirale danach zum Einsatz kommen. 
  • Die Spirale danach muss vom Frauenarzt / von der Frauenärztin eingesetzt werden. 
  • Die Pille danach ist in (Online-)Apotheken rezeptfrei erhältlich.

Pille danach mit Levonorgestrel oder Ulipristalacetat

Seit 2015 kann man die Pille danach rezeptfrei in der Apotheke kaufen. Preislich gesehen ist sie die günstigere Variante. Bis zum Alter von 22 Jahren kannst Du Dir sogar vorab ein Rezept bei einem Arzt / einer Ärztin holen und erhältst so die Pille danach kostenlos. Zwischen 18 und 21 Jahren fällt lediglich die Rezeptgebühr an. Die Pille danach zielt auf eine einmalige Anwendung ab. Du kannst sie bis zu fünf Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr einnehmen. Am sichersten verhinderst Du eine Schwangerschaft bei einer Einnahme innerhalb von 24 Stunden. Die Pille danach mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat kannst Du bis zu 120 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr nehmen, das Präparat mit Levonorgestrel bis zu 72 Stunden danach. Letzteres ist auch in verschiedenen Antibabypillen enthalten. Je länger Du mit der Einnahme wartest, desto mehr nimmt die Wirksamkeit ab. Benötigst Du im gleichen Zyklus eine weitere Pille danach, achte darauf, dass die 2. Pille danach den gleichen Wirkstoff wie die 1. Pille danach enthält.

Spirale danach

Die Kupferspirale, im Fachjargon auch Intrauterinpessar (IUP) genannt, muss 96 bis 120 Stunden nach dem ungeschützten Verkehr eingesetzt werden. Kupferpartikel bewirken, dass sich Spermien nur noch unzureichend bewegen und sich bereits befruchtete Eizellen nicht ungehindert einnisten können. Nach vier bis fünf Tagen erreichen Eizellen im Normalfall die Gebärmutter. Neben der Kupferspirale werden in diesem Fall auch die Kupferkette oder der Kupferperlenball eingesetzt. Die Vorteile gegenüber der Pille danach:

  • Bietet zuverlässigen Schutz, auch wenn der ungeschützte Geschlechtsverkehr in die Zeit des Eisprungs fällt.
  • Kann auch bei einer Unverträglichkeit gegenüber Hormonen angewendet werden.
  • Weist auch bei Übergewicht ausreichend Schutz auf.
  • Kann noch eingesetzt werden, wenn die Frist für die Pille danach bereits überschritten ist.
  • Bietet einen Empfängnisschutz von 99 % und zählt somit zu den sichersten Methoden der Notfallverhütung.
  • Kann auch während der Stillzeit eingesetzt werden. 
  • Kann für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren in der Gebärmutterwand verweilen.
  • Kupferbasierte Methoden sind hormonfrei und können bei Bedarf jederzeit wieder entfernt werden.

Nachteile der Notfallverhütungsmittel

Wie jede Verhütungsmethode haben auch Notfallverhütungsmittel Nachteile und können unerwünschte Nebenwirkungen verursachen.

Pille danach

Hat Dein Eisprung bereits stattgefunden, ist die Pille danach nicht mehr wirksam. Warum? Sie verzögert den Eisprung lediglich und verhindert die Befruchtung der Eizelle. Beachte bitte, dass die Wirkstoffe Levonorgestrel oder Ulipristalacetat in Deinen Hormonhaushalt eingreifen und womöglich Deinen Menstruationszyklus verändern. Deine Monatsblutung kann entweder früher oder später einsetzen als üblich. Weitere Nebenwirkungen können sein:

  • Bauchschmerzen
  • Zwischenblutungen
  • Kopfschmerzen
  • Brustspannen
  • Benommenheit
  • Übelkeit
  • Erbrechen

Solltest Du nach der Einnahme der Pille danach unter starken Beschwerden leiden, wende Dich an Deine Frauenärztin / Deinen Frauenarzt. Hier bekommst Du alle Informationen, die Du brauchst.

Kupferspirale, Kupferkette und Kupferperlenball

Im Vergleich zur Pille danach sind Kupferperlenball, -spirale und -kette mit weitaus höheren Kosten verbunden. Das liegt daran, dass hormonfreie Verhütungsmethoden zur Langzeitverhütung gehören. Die hormonfreie (Notfall-)Verhütung kann folgende Nachteile und Nebenwirkungen mit sich bringen:

  • Verstärkte Monatsblutung
  • Zunehmende Menstruationsschmerzen
  • Zwischenblutungen
  • Menstruationsunabhängige Unterleibsschmerzen
  • Verrutschen der Spirale
  • Ausstoßen der Spirale aus der Gebärmutter
  • Verletzungen der Gebärmutterwand während der Einlage
  • Erhöhtes Risiko einer Gebärmutter- oder Eileiterinfektion
  • Erhöhtes Risiko von Eileiterschwangerschaften

Von der Spirale ist abzuraten, wenn Du unter körperlichen Beeinträchtigungen leidest, die eine vaginale Untersuchung erschweren. Vor der Einlage sollten sexuell übertragbare Erkrankungen wie z. B. Chlamydien ausgeschlossen werden. Nach der Einlage muss Deine Gynäkologin / Dein Gynäkologe regelmäßig prüfen, ob die (Notfall-)Verhütung noch richtig sitzt.

Zusammenfassung

Ob Verhütungspanne oder ungeschützter Geschlechtsverkehr: Kommt eine Notfallverhütung zum Einsatz, verhindert diese im Regelfall und korrekt angewendet eine Schwangerschaft zuverlässig. Die Pille danach ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich, kupferbasierte Methoden, wie beispielsweise die Spirale danach müssen von Deiner Gynäkologin / Deinem Gynäkologen eingesetzt und deren Sitz regelmäßig geprüft werden. Bitte denk daran, Dich in solchen Fällen auch auf sexuell übertragbare Infektionen testen zu lassen.

Häufige Fragen

Welche Notfallverhütung gibt es?

Wann solltest Du eine Notfallverhütung nutzen?

Wann hilft die Pille danach nicht mehr?

Wie funktioniert Ulipristalacetat?

Quellenangaben

Links