Humanes Choriongonadotropin (hCG) bzw. beta-hCG ist ein sogenanntes Peptidhormon, das kurz nach der Befruchtung in einem Teil der Plazenta gebildet wird. Es hilft bei der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut und dient der Aufrechterhaltung der Schwangerschaft.

Zu Beginn verdoppelt sich der beta-hCG-Spiegel alle 48 Stunden und erreicht seinen Höhepunkt nach etwa 10 Wochen.

Die normale beta-hCG-Konzentration im Körper von nicht schwangeren Frauen beträgt in der Regel unter 5 U/l.

Die Hauptfunktion von beta-hCG ist es, eine Schwangerschaft in den ersten 10 Wochen aufrechtzuerhalten. Doch was passiert bei einer Schwangerschaft überhaupt im Körper?

Beim Eisprung wird eine Eizelle aus einem Follikel (Eibläschen) freigegeben und wandert durch den Eileiter in die Gebärmutter. Innerhalb der nächsten 24 Stunden kann das Ei im Eileiter durch eine männliche Samenzelle befruchtet werden. Der Follikel wird zum sogenannten Gelbkörper umgewandelt und produziert Progesteron, das die Gebärmutter auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet.

Kommt es zu keiner Befruchtung, bildet sich der Gelbkörper zurück, die Progesteronproduktion wird eingestellt, Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen und die nächste Menstruationsblutung tritt ein.

Wird die Eizelle befruchtet und nistet sich in der Gebärmutterschleimhaut ein, kommt es zu einer Schwangerschaft und das Hormon beta-hCG wird gebildet. beta-hCG regt den Gelbkörper im Eierstock an, Progesteron auszuschütten. Das Hormon Progesteron wiederum signalisiert den Eierstöcken, keine weiteren Eizellen mehr heranreifen und den Eisprung ausbleiben zu lassen.

beta-hCG beeinflusst zudem das Wachstum und die Entwicklung der Organe des Fötus sowie der Nabelschnur und sorgt für eine verbesserte Durchblutung der Gebärmutter.

Nach der 10. Schwangerschaftswoche bildet die inzwischen weiterentwickelte Plazenta selbstständig Progesteron. Der Bedarf für beta-HCG entfällt, der Wert sinkt.

Ob Du schwanger bist oder nicht, verrät in der Regel der beta-hCG-Wert in Deinem Blut oder Urin. Ist ein starker Anstieg sichtbar, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass eine Schwangerschaft vorliegt.

Den hCG-Wert kannst Du zu Hause mit einem frei verkäuflichen Schwangerschaftstest aus der Apotheke / Drogerie selbst bestimmen. Alternativ kannst Du bei Deiner Frauenärztin / Deinem Frauenarzt einen Test machen lassen.

Etwa sechs bis sieben Tage nach der Befruchtung beginnt ein Embryo damit, hCG zu produzieren. Die meisten Schwangerschaftstests für den Heimgebrauch können das Hormon allerdings erst ab dem Tag der erwarteten Periode erkennen. Ein positives, zuverlässiges Ergebnis erhältst Du im Normalfall ab dem 2. Tag nach dem Ausbleiben Deiner Periode. Empfindlichere Tests liefern auch bereits Tage vor dem Ausbleiben der Periode ein sicheres Ergebnis.

So funktioniert ein Schwangerschaftstest

Schwangerschaftstests enthalten kleine Teststreifen. Diese sind mit beta-hCG-Antikörpern beschichtet. Kommen sie mit Urin in Kontakt, der beta-hCG enthält, reagieren die Teststreifen und zeigen eine Schwangerschaft an.

Die Zuverlässigkeit der Tests liegt laut Herstellern zwischen 90 und 99 Prozent und steigt, je weiter die Schwangerschaft fortgeschritten ist bzw. je mehr beta-hCG im Urin enthalten ist.

beta-hCG kann zu Funktionsstörungen des Magen-Darm-Trakts führen, sodass sich der Mageninhalt häufig in Richtung Speiseröhre bewegt. Das Ergebnis: Übelkeit, eines der bekanntesten frühen Anzeichen einer Schwangerschaft. Forscher gehen davon aus, dass das Hormon beta-hCG dieses Symptom auslöst.

Ein weiteres frühes Schwangerschaftssymptom: Erhöhter Harndrang. Hormone wie beta-hCG und Progesteron beeinflussen die Blasenmuskulatur, was zu häufigerem Wasserlassen führt.

Heißhunger oder eine Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel können ebenfalls zu den ersten Hinweisen auf eine Schwangerschaft zählen. Auch hier vermuten Forscher, dass beta-hCG an der Auslösung dieser Symptome beteiligt ist.

Hat eine Befruchtung stattgefunden, dann ist der Anstieg von beta-hCG entscheidend für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft. Das Hormon sollte sich ungefähr **alle 48 Stunden verdoppeln. **

Bitte beachte, dass sich die Werte im Blutserum und im Urin unterscheiden. Zudem sind die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte von Labor zu Labor unterschiedlich.

Sprich über Deine beta-hCG-Werte immer mit Deinem Frauenarzt / Deiner Frauenärztin. Er / Sie wird diese für Dich entsprechend einordnen.

Referenzbereiche zum Vergleich 

Doch nicht immer entwickelt sich der hCG-Wert während einer Schwangerschaft wie gewünscht. Ist der Wert zu hoch oder zu niedrig, können verschiedene Ursachen dahinter stecken.

Gründe für einen zu niedrigen hCG-Wert 

Ein möglicher Grund für einen niedrigen beta-hCG-Wert ist eine Eileiterschwangerschaft. Dabei nistet sich eine Eizelle außerhalb der Gebärmutter ein und kann im schlimmsten Fall zu einem Riss des Eileiters und zu einer Verblutung führen. Eine Eileiterschwangerschaft kann unter keinen Umständen ausgetragen werden. Da dies potenziell lebensbedrohlich ist, wird bei jeder sexuell aktiven Frau im gebärfähigen Alter mit starken Bauchschmerzen ein Schwangerschaftstest im Krankenhaus durchgeführt. Weitere Gründe für einen zu niedrigen oder zu früh sinkenden beta-hCG-Wert:

• Drohende oder bereits stattgefundene Fehlgeburt 
• Verzögerte Entwicklung der Schwangerschaft. 

Gründe für einen zu hohen hCG-Wert 

Ein zu hoher hCG-Wert kann folgende Ursachen haben:

• Schwangerschaft bereits weiter fortgeschritten, als bisher angenommen
• **Mehrlingsschwangerschaft **
• Hinweis auf Trisomie 21 (Down-Syndrom) 
• Blasenmole (defekte, befruchtete Eizelle, die sich nicht zum Fötus entwickelt)

Unabhängig von einer Schwangerschaft, kann ein hoher hCG-Wert auf einen Tumor (vor allem Eierstockkrebs, aber auch Darm, Nieren- und Lungenkrebs) hinweisen.

beta-hCG hat eine ähnliche Struktur wie andere Sexualhormone, zum Beispiel das Luteinisierende Hormon, kurz LH. So kann es dessen Wirkung nachahmen und kommt bei Frauen, die sich bei unerfülltem Kinderwunsch einer Hormontherapie unterziehen, zum Einsatz, um einen Eisprung auszulösen.

Humanes Choriongonadotropin (kurz hCG bzw. beta-hCG) ist ein Hormon, das zu Beginn einer Schwangerschaft produziert wird und für deren Aufrechterhaltung sorgt.

Mit einem Schwangerschaftstest kannst Du die hCG-Konzentration im Urin zuverlässig nachweisen. Wie hoch der hCG-Wert während der Schwangerschaft ist, hängt von der jeweiligen Schwangerschaftswoche ab. Ein zu hoher oder zu niedriger Wert kann auf mögliche Komplikationen hinweisen.

Vermutest Du schwanger zu sein, mach einen Schwangerschaftstest zu Hause oder lass einen Schwangerschaftstest bei Deiner Frauenärztin / Deinem Frauenarzt durchführen.