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Letzte Änderung: 06.02.2023

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Fosfomycin: Antibiotikum bei Harnwegsinfekten

Fosfomycin gehört zur Gruppe der Epoxid-Antibiotika. In der Medizin wird der Wirkstoff eingesetzt, um Bakterien abzutöten. Dies geschieht, indem Fosfomycin den Aufbau der Zellwand hemmt, wodurch die Bakterienhülle schwächelt und im besten Fall platzt. Es sind allerdings nur die Bakterien angreifbar, deren Hülle sich entweder in der Entstehungs- oder Umbauphase befindet. Das bedeutet, ein Bakterium kann nur während der Zellteilung, also bei Vermehrung oder Wachstum, zerstört werden. Das Arzneimittel wird bevorzugt bei Harnwegsinfektionen eingesetzt, insbesondere zur Behandlung einer Blasenentzündung (Zystitis) bei der Frau.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Fosfomycin wirkt als Breitband-Antibiotikum.
  • Das Antibiotikum hat sich bei der Behandlung von unkomplizierten Harnwegsinfekten als wirkungsvoll erwiesen. 
  • Wenige Tage nach der Einnahme sollten sich die Symptome deutlich verbessern.

Fosfomycin: Wirkungsweise

Um zu überleben, benötigt ein Bakterium eine Zellwand. Für den Aufbau der Zellwand muss N-Acetylmuraminsäure gebildet werden. Fosfomycin **verhindert die Bildung dieser Säure, sodass das Bakterium zwangsläufig abstirbt.

Fosfomycin: Wirksamkeit

Bei bestimmten Bakterienarten und -stämmen ist die Wirksamkeit von Fosfomycin bereits erwiesen. Zu diesen gehören:

  • Streptokokken
  • Escherichia coli
  • Enterobacter
  • Staphylokokken
  • Pseudomonas aeruginosa
  • Haemophilus influenzae
  • Citrobacter
  • Neisseria
  • Serratia
  • Proteus

Die Bakterienstämme Bacteroides und Morganella hingegen sind immun gegen das Arzneimittel. Aufgrund der sich ständig ändernden Resistenzsituation kann sich die Wirksamkeit jederzeit ändern.

Fosfomycin: Anwendung

Da sich die erfolgreiche Anwendung von Fosfomycin bei Krankenhausinfektionen bereits bestätigt hat, kommt der Wirkstoff bei Infektionen folgender Organe und Organsysteme zum Einsatz:

  • Gallenwege
  • Weichteile
  • Harnwege
  • Atemwege
  • Knochen
  • HNO-Bereich
  • Haut

Des Weiteren wird Fosfomycin zur Behandlung gegen Hirnhautentzündungen, Blutvergiftungen und Herzinnenhautentzündungen verwendet. Bei eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis angepasst werden. Ebenso besteht, wie bei anderen Antibiotika auch, das Risiko der Resistenzbildung. Da Fosfomycin das einzige Epoxid-Antibiotikum ist, gibt es bislang keine Kreuzresistenzen.

Fosfomycin: Nebenwirkungen

Auf Grundlage medizinischer Studien ist es wahrscheinlich, dass mindestens eine:r von 1.000 Patienten / Patientinnen unter folgenden Nebenwirkungen leidet:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Abgeschlagenheit
  • Anstieg der Leberwerte
  • Missempfindungen

Solltest Du unter den oben genannten Nebenwirkungen leiden, wende Dich bitte umgehend an einen Mediziner / einer Medizinerin oder einen Apotheker / eine Apothekerin. Ebenso empfehlen wir Dir, dass Du im Vorfeld mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten abklärst.

Fosfomycin mit Allergien

Bestehen bei Dir Allergien gegen bestimmte Nahrungsmittel und Zusatzstoffe, ist bei der Einnahme Vorsicht geboten. Das gilt unter anderem bei:

  • Saccharin (Süßungsmittel E 954)
  • Saccharose (Achtung bei einer Diabetes-Diät)
  • Ascorbinsäure (Vitamin C)
  • Überempfindlichkeit gegen andere enthaltene Inhalts- und Wirkstoffe

Fosfomycin 3g: Einnahme

Alle Medikamente unterliegen Dosierungs- und Einnahmeempfehlungen, so auch Fosfomycin. Diese solltest Du unbedingt mit der behandelnden Ärztin / dem behandelnden Arzt absprechen. Fosfomycin-trometamol ist ein resorbierbares Salz des Vaterstoffs Fosfomycin, das als Pulver oder Granulat erhältlich ist. Grundsätzlich solltest Du auf folgende Hinweise achten:

BetreffEmpfehlung
PatientinnenMädchen / Frauen mit einem Körpergewicht von über 50 kg ab 12
DosierungEinmal täglich einen Beutel (unbedingt mit Ärztin absprechen), Einmal-Dosis bei akuter Blasenentzündung.
EinnahmezeitpunktZwei Stunden vor oder nach dem Essen, optimale Bioverfügbarkeit bei entleerter Blase und leerem Magen.
AnwendungsartAufgelöst in reichlich Flüssigkeit oder intravenöse Verabreichung bei Fosfomycin-Sensibilität.
AnwendungsdauerJe nach Dauer der Erkrankung und Beschwerden unterschiedlich lang.
ÜberdosisBei der Einnahme einer zu großen Menge ist mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall zu rechnen. In diesem Fall solltest Du einen Arzt aufsuchen.
Vergessene EinnahmeDie Dosierung wird wie gewohnt fortgesetzt, ohne die doppelte Menge zu konsumieren.
KontraindikationenBei eingeschränkter Nierenfunktion und bei Kindern unter 12 Jahren entscheidet die Ärztin individuell. Ebenso während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit.
Lagerung Vor Hitze schützen.
HaltbarkeitNach der Zubereitung muss das Medikament sofort aufgebraucht werden.

Fosfomycin: Blasenentzündung

Fosfomycin hat sich bei der Behandlung von unkomplizierten Blasenentzündungen als wirkungsvoll erwiesen. Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen sind nicht auszuschließen, treffen allerdings mit geringer Wahrscheinlichkeit ein. Vorsicht ist jedoch bei einer Allergie gegen die enthaltenen Inhaltsstoffe sowie einer Resistenz gegenüber dem Antibiotikum geboten. Bestehende Unverträglichkeiten müssen stets ärztlich abgeklärt werden.

Zusammenfassung

Fosfomycin ist ein Antibiotikum, das in der Regel zur Behandlung von akuter unkomplizierter Blasenentzündung eingesetzt wird. Es sorgt dafür, dass die Bakterien, die für die Infektion in der Blase verantwortlich sind, absterben. Fosfomycin ist rezeptpflichtig und muss von einem Arzt / einer Ärztin verschrieben werden. Nach wenigen Tagen sollten sich Deine Beschwerden deutlich verbessert haben. Sollte dies nicht der Fall sein, kontaktiere unbedingt Deinen Urologen / Deine Urologin.

Häufige Fragen

Wann wird Fosfomycin angewendet?

Was ist bei der Einnahme von Fosfomycin zu beachten?

Wie gut und schnell hilft Fosfomycin bei Blasenentzündung?

Wie lange sollte Fosfomycin in der Blase bleiben?

Wann beschwerdefrei nach Fosfomycin?

Quellenangaben

Links