• Die häufigsten Nebenwirkungen der Minipille sind unter anderem Stimmungsschwankungen, unregelmäßige Blutungen und eine verminderte Libido.
• Durch die geringe Hormondosierung und das fehlende Östrogen kommt es bei der Minipille seltener zu Nebenwirkungen als bei anderen hormonellen Verhütungsmitteln.
• Bei bestimmten Nebenwirkungen kann ein Arztbesuch nötig sein, bei dem gegebenenfalls ein Pillenwechsel empfohlen wird.

Die Minipille wirkt durch niedrig dosierte synthetische Gestagene und ist oft besser verträglich als hormonelle Verhütungsmittel, die eine Kombination aus synthetischen Östrogenen und Gestagenen enthalten. Trotzdem kann es insbesondere zu Beginn der Einnahme zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen.

Da die Minipille ohne Pause eingenommen wird, sind unregelmäßige Durchbruch- und Zwischenblutungen keine Seltenheit. Die Periode bleibt dabei entweder ganz aus oder kann sich verzögern – je nachdem, ob der Wirkstoff in der Minipille den Eisprung verhindert oder nicht. Etwaige Blutungen können sich als leichte Schmierblutungen äußern, aber auch stärker ausfallen. Im Normalfall lässt die Intensität nach einer Anpassungsphase von etwa vier Monaten nach.

Hier eine Übersicht möglicher Nebenwirkungen der Minipille am Beispiel des Präparats Desirett®:

Bitte beachte: Die Nebenwirkungen unterscheiden sich geringfügig von Präparat zu Präparat. Bist Du unsicher, was bestimmte Risikofaktoren angeht, halte Rücksprache mit Deiner Frauenärztin / Deinem Frauenarzt.

In der Regel beeinträchtigen die häufigen Nebenwirkungen die körperliche und mentale Gesundheit nicht schwerwiegend. Sobald sich Dein Körper an die synthetischen Gestagene gewöhnt hat und sich der Hormonspiegel eingependelt hat, lassen diese auch meist nach.

Nichtsdestotrotz können Nebenwirkungen, auch wenn sie nicht lebensgefährlich sind, eine starke Belastung darstellen. Wenn Du darunter leidest, unsicher bist oder Fragen hast, wende Dich an Deinen Gynäkologen / Deine Gynäkologin. Bei langanhaltenden Symptomen, z. B. wenn Zwischenblutungen über einen längeren Zeitraum andauern oder bei akuten Schmerzen, Missempfindungen oder Beschwerden wie Ausschlägen, Schwellungen, Schluck- und Atemproblemen solltest Du umgehend ärztlichen Rat suchen.

Dein Arzt oder Deine Ärztin wird dann prüfen, ob die Wirkstoffe in der von Dir eingenommenen Minipille für die Nebenwirkungen verantwortlich sind und Dir gegebenenfalls den Wechsel zu einem anderen Verhütungsmittel oder zu einem anderen Minipillen-Präparat empfehlen.

Die synthetischen Gestagene, die in der Minipille zum Einsatz kommen, haben neben ihrer empfängnisverhütenden Wirkung sogenannte Partialwirkungen (s. Infobox). So gibt es unter anderem Gestagene mit antiandrogener Wirkung (zum Beispiel Drospirenon und Dienogest) und androgener Wirkung (zum Beispiel Levonorgestrel und Desogestrel).

Je nach Wirkstoff wird dabei die Produktion männlicher Hormone in Deinem Körper angeregt (androgen) oder unterdrückt (antiandrogen), was sich wiederum auf das Lustempfinden, das Hautbild, das Haarwachstum und vieles mehr auswirken kann. Während antiandrogene Gestagene das Hautbild bei Akne positiv beeinflussen können, sind sie gleichzeitig für eine Verminderung der weiblichen Libido bekannt.

Je nach Symptomen kann der Wechsel von Deiner derzeitigen Minipille zu einer Minipille mit anderem Wirkstoff sinnvoll sein. Damit keine Verhütungslücken entstehen, sollte der Wechsel innerhalb eines Verhütungsmittels (zum Beispiel Minipille auf Minipille) ohne Pause erfolgen.

Hat ein Medikament eine androgene Partialwirkung, dann bedeutet das, dass das Medikament teilweise so wirkt wie ein Androgen (männliches Sexualhormon), aber nicht alle Wirkungsweisen eines Androgens erfüllt. Jeder Wirkstoff, ob Medikament oder natürliches Hormon, hat mehrere Effekte im Körper. Ein Partialwirkstoff entfaltet aufgrund einer anderen Zusammensetzung nur einige dieser Effekte.

Die östrogenfreie Minipille ist aufgrund ihrer niedrigen Hormondosierung für geringere Nebenwirkungen bekannt als beispielsweise die Kombinationspille. Trotzdem reagieren einige Frauen auch auf synthetische Gestagene mit den typischen Nebenwirkungen hormoneller Verhütungsmittel, darunter Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen und die Verminderung der sexuellen Lust. Je nach Symptomen kann dann der Wechsel zu einer anderen Minipille oder der Wechsel der Verhütungsmethode sinnvoll sein.