Minipille und Periode: So beeinflusst die östrogenfreie Pille Deinen Zyklus
Die östrogenfreie Minipille stellt dank ihrer geringeren Nebenwirkungen eine beliebte Alternative zur Kombinationspille dar – insbesondere bei Frauen mit einem erhöhten Thromboserisiko. Allerdings muss bei der Einnahme ein strengeres Zeitfenster eingehalten werden und unregelmäßige Zwischenblutungen sind möglich.
Das Wichtigste in Kürze
- Gestagene bewirken unter anderem, dass Spermien am Eindringen in die Gebärmutter gehindert werden durch Veränderungen des Schleimpfropfes am Gebärmutterhals.
- Bestimmte synthetische Gestagene wie Desogestrel hemmen auch den Eisprung, sodass die Periode zuverlässiger ausbleibt.
- Hauptsächlich während der ersten Einnahmemonate kommt es mit der Minipille häufig zu unregelmäßigen Durchbruch- oder Schmierblutungen.
Unregelmäßige Zwischenblutungen durch die Minipille
Die Minipille entfaltet ihre empfängnisverhütende Wirkung einzig und allein durch synthetische Gestagene. Sie haben den großen Vorteil, dass sie im Vergleich zu Kombinationspräparaten wie der Mikropille im Normalfall geringere Nebenwirkungen auslösen. Außerdem können auch Frauen mit erhöhtem Thromboserisiko und anderen Erkrankungen, die gegen eine Einnahme der östrogenhaltigen Antibabypille sprechen, auf Monopräparate wie die Minipille zurückgreifen.
Aufgrund der geringen Hormondosierung wird die Minipille ohne die übliche Pillenpause eingenommen. Bei Kombinationspräparaten hingegen, die nach dem Einnahmeschema 21 + 7 (z. B. 21 Tage lang wird die Pille eingenommen, 7 Tage wird pausiert) angewendet werden, setzt in der einwöchigen Pause die sogenannte Entzugsblutung ein. Bei durchgängiger Einnahme der Minipille kommt es aufgrund der fehlenden Pause normalerweise zu keiner Abbruchblutung.
Gerade zu Beginn der Einnahme kann es jedoch zu Durchbruchblutungen oder Zwischenblutungen kommen. Zudem haben die verschiedenen Gestagene, die als Wirkstoffe in der Minipille eingesetzt werden, oft unterschiedliche Auswirkungen auf den Zyklus und potenzielle Blutungen.
Der Einfluss unterschiedlicher Gestagene auf Periode, Eisprung und Zyklus
Während der Einnahme der Minipille nimmt Dein Körper durchgängig die gleiche Menge an synthetischen Gestagenen auf. Der Aufbau Deiner Gebärmutterschleimhaut wird weiterhin durch Dein körpereigenes Östrogen geregelt und Dein Zyklus nur teilweise hormonell beeinflusst.
Der Eisprung wird ausgelöst durch den sogenannten LH- und FSH-Peak („Höhepunkt“). LH (luteinisierendes Hormon) ist dabei vor allem für den Eisprung verantwortlich, FSH (follikelstimulierendes Hormon) trägt weniger dazu bei. Das körpereigene Hormon Östrogen bewirkt ein Wachsen der Gebärmutterschleimhaut, die dann später wieder abgestoßen wird.
Obwohl alle künstlichen Gestagene ihren Empfängnisschutz in erster Linie durch Veränderungen am Zervixschleim und der Gebärmutterschleimhaut entfalten, hemmen manche Gestagene zusätzlich den Eisprung. Bei der Einnahme der Minipille mit dem Wirkstoff Desogestrel oder Drospirenon wird der Eisprung unterdrückt. Trotzdem kann es auch hier vor allem zu Beginn der Einnahme zu Durchbruchblutungen kommen.
Durchbruchblutungen und Zwischenblutungen |
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Bei der Einnahme der Minipille ist immer wieder von unterschiedlichen Blutungen die Rede. Obwohl Durchbruchblutungen in der Regel die Entzugsblutungen beschreiben, die während der Einnahmepause der Kombipille aufgrund des Hormonabfalls auftreten, kann es auch bei einer niedrig dosierten Minipille insbesondere zu Beginn der Einnahme zu Durchbruchblutungen kommen. Zudem kann es auch nach der Anpassungsphase zu unregelmäßigen, auch länger andauernden Zwischenblutungen kommen. Meist fallen diese sehr leicht aus und führen zu keinem wesentlichen Blutverlust. Manche Frauen sind wiederum komplett blutungsfrei oder haben nur sehr selten kurze Zwischenblutungen. |
Minipille aufgrund von Zwischenblutungen absetzen?
Starke und häufig auftretende Zwischenblutungen sind für viele Frauen ein Grund, die Minipille abzusetzen. Bevor Du diesen Schritt gehst, sprich mit Deiner Frauenärztin / Deinem Frauenarzt über alternative Verhütungsmöglichkeiten
Da Du bei der Minipille künstlich hergestellte Hormone zu Dir nimmst, sind vorübergehende Blutungen, insbesondere in den ersten Monaten, nicht ungewöhnlich oder besorgniserregend. In dieser Zeit passt sich Dein Körper an die synthetischen Gestagene an, weshalb dies auch als Anpassungsphase bezeichnet wird.
Bei ausgeprägten Zwischenblutungen allerdings, die gegebenenfalls mit starken Unterleibsschmerzen einhergehen, solltest Du in jedem Fall Deine Gynäkologin / Deinen Gynäkologen aufsuchen.
Zusammenfassung
Da die Minipille durchgenommen wird, bleibt die kontrollierte Entzugsblutung bzw. Durchbruchblutung bei den meisten Frauen aus – insbesondere, wenn es sich um ein Präparat mit dem Wirkstoff Desogestrel oder Drospirenon handelt, das genau wie die Kombipille sehr zuverlässig den Eisprung verhindert.
Trotzdem kann es vor allem in den ersten Monaten der Einnahme durch die hormonelle Umstellung immer wieder zu Zwischenblutungen kommen. Auch nach der Anpassungsphase sind Zwischenblutungen nicht ausgeschlossen. In der Regel sind diese aber harmlos.
Häufige Fragen
Sie können die gesuchte Antwort nicht finden? Wenden Sie sich an unser Kundensupport-Team.
Wie ist der Zyklus mit der Minipille?
Wann hören Blutungen bei der Minipille auf?
Bei welcher Pille bekomme ich keine Periode mehr?
Habe ich bei der Minipille einen Eisprung?
Kann die Minipille die Periode verschieben?
Quellenangaben
Links